YAU2012

Arctic Ultra 2012  – Der Versuch die 300mi zu Finishen

Dienstag, der 31.01.2012 , früh morgens, es ist so weit, der VW-Bus ist gepackt, 2 Hundeboxen, eine Pulka, eine große Reistasche und einen Rucksack, das komplette Equipment, was ich diesmal mit nach Kanada schleifen werde. Mir graut schon vor dem durch die Hallen-im-Flughafen-Geschleife des Gepäcks, aber es sollte diesmal ja eigentlich einfacher werden. Wieso ? Diesmal habe ich nicht die einfachen schäbigen Plastikboxen, worin normalerweise die Hunde transportiert werden, sondern hatte mich im Vorfeld ausgiebig mit der Bestimmungen der IATA beschäftigt und mir diesmal eigene gebaut, welche abgesehen von den Bestimmungen noch andere Vorteile aufwiesen, unter anderem hatte ich Rollen angefertigt, welche ich darunter stecken kann und bei Bedarf sofort wieder entfernen kann. Dies war allerdings mein einzigster konstruktiver Fehler, da die Rollen für das Gewicht einer Box inkl. Hund und nicht wie ich es versuchte durch den Flughafen zu schieben, zwei Boxen übereinander, oben drauf die Pulka und die Reisetasche, so dass zu guter Letzt ein Gesamtgewicht von über 100 kg auf diesen lastete, wobei die nur für ca. 50 kg ausgelegt waren. So erreichten mein Bruder und ich dann doch noch den Check In für Sondergepäck, wo uns die freundlichen Angestellten der Lufthanse begeistert empfingen: „Endlich mal eine richtige gescheite Hundebox  !“

Flugbox

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Meine Boxen bei der Gepäckausgabe

Check in, noch `n Frühstück, Boarding und dann ging es los, die Maschine war recht voll aber trotz alledem begann ein entspannter Flug bei herrlichem Wetter Richtung Vancouver. Diesmal war ich etwas vertrauter mit dem Prozedere, als ich in Vancouver ankam, genoss die Hilfe des „Porterservice“ , sprich Gepäckträgerservice  , vollzogen das Begutachten der Hunde, zahlten unsere „Hundesteuer“ und es ging weiter zum nationalen Flughafen von Vancouver, wo es 5 Stunden später dann Richtung Whitehorse weitergehen soll. Bereits an dem Check In des Air North Schalters bekam ich den hervorragenden Service und Freundlichkeit der Air North zu spüren, regelrecht das gesamte Team kümmerte sich hervorragend um meine Hunde und das Gepäck, so dass ich sogar nochmals in Ruhe etwas essen konnte. Das musste ich einfach erwähnen, weil der Service und die Herzlichkeit der Yukon-Airline Air North wirklich herausragend ist und ich diese nur jedem empfehlen kann.

2 Stunden später kam ich dann fast schon gegen Mitternacht in Whitehorse an, der Shuttle-Service der Hotels für uns ins High Country Inn und ich konnte mich nach fast 24 h endlich ins Bett hauen.

Der zweite Tag war nun ausgefüllt mit den Erledigungen, nachdem ich zuerst mal wieder eins der extrem reichhaltigen Frühstücks zu mir genommen hatte ( 3 Eggs with Cheese and Bacon and Toast ) manch einer würde davon den ganzen Tag essen, hier ist es halt nur ein Frühstück, danach ab in die Super-Food-Store am anderen Ende von Whitehorse, Lebensmittel und was für die Hunde gekauft, danach noch kurz ins Coast Mountain Sport, die fehlenden Ausrüstungsgegenstände geholt und wieder zurück ins Hotel. Robert und einige andere Teilnehmer waren inzwischen auch schon vor Ort und ebenfalls mit den Vorbereitungen beschäftigt. Dies war der noch etwas ruhigere Tag, wobei mir bereits jetzt auffiel, dass ich doch wesentlich routinierter an das ganze Rennen ranging, als das Jahr zuvor. Es macht doch schon gewaltig etwas aus , ob man dieses Rennen mit all seinen Gefahren und Schwierigkeiten zum ersten Mal absolviert, oder ob man halbwegs weis was auf einen zu kommt. Nun musste ich noch das Fleisch für meine Hunde bestellen und dann hätte ich bereits alles zusammen, was für die 300mi notwendig war. Nur das Wetter erschien mir, und das war es auch, wie es sich später herausstellte als sehr warm, gemütliche ca. -5° C im Durchschnitt während des ganzen Aufenthalts.

Donnerstag waren nun die Ersttäter damit beschäftigt sich von Shalley, einer erfahrenen Einheimischen Sportlerin sich in den Gefahren und Besonderheiten des Rennen unterrichten zu lassen, Überlebenslehrgang wäre jetzt übertrieben, aber sie legt bei diesem Lehrgang doch gewisse Verhaltensregeln fest, welche bei Nichtbefolgen durchaus gesundheitliche Folgen haben können. Donnerstagabend ging es da im Rahmen dieses Lehrgangs hoch auf einen der Hidden Lakes, einen der gefrorenen Seen, wo die Teilnehmer im Rahmen der Ausrüstungsüberprüfung ihren Schlafsack vorführen mussten, die Einsatzfähigkeit des Kochers sowie die Fähigkeit recht zügig ein Holzfeuer zu entfachen. Im Großen und Ganzen, abgesehen davon, dass einige Teilnehmer feuchtes Holz wählten und anfingen sich selbst zu räuchern bzw. an diesem Abend auf der  Höhe ein recht heftiger Wind wehte, klappte es recht gut. Peter, unser australischer Dentist, lies es sich nicht nehmen in aller Ruhe ein Süppchen zu kochen und es auszulöffeln. Danach ging es dann wieder gemütlich ins High Country , wo man sich abends nochmals auf ein Yukon Gold ins Deck setzte.

Freitagmorgen waren dann für alle Teilnehmer die anstehenden Aufgaben zu erledigen, nachdem die Teilnehmer der Einweisungslehrgangs ihre Nachbesprechung hatten. Es stand das Briefing für das Rennen an. Robert erläuterte die Strecke, das Verhalten an den Checkpoints, die Besonderheiten eines jeden Checkpoints, sowie dieses Jahr besonders wichtig, die eventuellen Abweichungen von der eigentlichen Route, da aufgrund der recht niedrigen Temperaturen oft und verstärkt mit Overflow, dem Heraustreten von Wasser auf die Eisfläche oder der Ansammlung von Wasser unter der Schneedecke gerechnet werden musste. Aufgrund dieser Tatsache wurde die Strecke gelegentlich umgelegt aber man musste trotzdem selbst noch vorsichtig sein, da sich die Gegebenheiten innerhalb weniger Stunden durchaus ändern konnten. Im Anschluss bekamen wir dann unser Kartenmaterial, die Startnummer, unser Notfallband usw.

Ich holte dann am Nachmittag mein bestelltes Fleisch, insgesamt 8 kg, bei  „The Deli“ , übrigens einer der Sponsoren der Verpflegung für das Rennen, der unter anderem abgesehen von „Stew“ eine ganz hervorragende Fetuchini zubereitet. Am Abend war dann das Pre-Race Dinner, an dem dann alle Teilnehmer zusammen saßen , und uns auch die gesamte Crew an Organisatoren, Helfern, Medical Team, Volunteers und anderen vorgestellt wurden. Einige Teilnehmer, nachdem zuerst noch ein wenig über die vermeintlich recht hohen Teilnahmegebühren gelästert wurde, verstummten, als ihnen bewusst wurde, welch enormer Aufwand an personeller Kraft in diesem Rennen steckt und welche aufwendige Logistik aufgrund der großen Strecken und der mageren Infrastruktur der Gegend nötig ist. Einige Checkpoints müssen bereits am Tag zuvor aufgebaut werden, bestehen nur aus ein bis zwei Zelten und müssen mit ein oder zwei Schneemobilen hingefahren werden, aufgebaut werden, ein oder meistens zwei Personen besetzen diesen dann für ca. 2-3 Tage bis alle Teilnehmer durch sind und bauen diesen dann wieder ab und fahren dem Teilnehmerfeld hinterher. Straßen gibt es in den umliegenden 50 km keine und alles geht entweder per Hundeschlitten oder Schneemobil. Im Anschluss hörte man nach dem Dinner noch auf dem einen oder anderen Hotelzimmer jemanden die letzten Packaktivitäten an seiner Pulka durchführen, aber im Vergleich zum Vorjahr war es dann doch recht ruhig, zumal dieses Jahr auch ein wesentlich kleineres Teilnehmerfeld war.

Samstag, der 04.02.2012, es ist so weit, der Start steht kurz bevor, im Frühstücksraum sieht man nochmals fast alle Teilnehmer ihr mehr oder weniger großes oder kleines Frühstück zu sich zu nehmen, dann geht es los, man trifft sich kurz nach 9 vor dem Hotel um gemeinsam zum Startbereich zu laufen. Die Einheimischen schmunzeln das eine oder andere Male, wenn sie uns sehen, aber im Großen und Ganzen ist der Arcticultra bereits ein fester Bestandteil des jährlichen Geschehens in Whitehorse geworden. Ich hatte den deutschsprechenden Teil der Teilnehmer im Schlepptau auf dem Weg zum Start und führte sie die 4th avenue bis zur Main Street und dann auf das White Pass Building, wo die Verwaltung und das Ziel des Yukon Quest ist, damit sie noch etwas sehen können, und von dort aus ging es dann am Yukon River entlang bis zum Startbereich. Dort trudelten dann so nach und nach alle Teilnehmer ein und es waren dieses Jahr wirklich viele Einheimische, welche ebenfalls zu unserem Start erschienen. Basic und Edge spürten ebenfalls den bevorstehenden Start, sie haben ja auch schon bei  vielen Rennen teilgenommen, Basic genoss den Schnee, welchen wir ja bis jetzt in Deutschland abgesehen von der einen oder anderen Brockentour, dieses Jahr vermisste hatten.

10.30 Uhr war es soweit, nach dem Gruppenfoto ging es los, der Startschuss fiel und wir hatten das Vergnügen wieder auf dem gefrorenen Yukon laufen zu dürfen. Ca. 2 km nach dem Start kam dann bereits einer der befürchteten Overflow`s, nicht besonders groß, aber ungünstig auf dem Trail und es kam wie man es sich halt gar nicht wünscht, dort wo ich hintrat, war das Wasser ca. 10 cm tief und ich hatte zwei komplett durchnässte Schuhe und Socken. Da es aber nur  ca. -2° C waren und wir in Deutschland bei diesen Temperaturen ja des Öfteren mit nassen Schuhen durch den Wald laufen, beschloss ich erst einmal weiter bis zur Rivendell-Farm zu laufen und dann dort Schuhe und Socken zu wechseln. Ersatzschuhe und Socken gehören übrigens auf jeden Fall zur Ausrüstung, wer dies nicht mitnimmt bringt sich sehr leichtsinnig in Gefahr, wenn man diese dann braucht. Wie letztes Jahr hatten wir auf dem Yukon und dem Takahini River wieder herrliches Wetter, Sonnenschein und meine beiden Fellnasen und ich genossen die Athmosphäre. Das Teilnehmerfeld zog sich auseinander, es wurde ruhiger und die schönen Seiten des Rennens kamen hervor, zumal die Temperaturen ja auch recht warm waren. Nach knapp 6 Stunden erreichten wir dann die Rivendell-Farm, das Ufer hinauf zur Hütte und erst einmal Schuhe und Socken gewechselt und dann das Sandwich verspeist. Kurze Zeit später waren wir dann wieder auf dem Trail und es ging weiter den Takahini River hinauf. Kurz bevor es rechts ab auf den Dawson Trail ging lief ich an den beiden Christians ( CS-Team ) vorbei, welche sich am Ufer der Rivers bereits ihr Biwak aufbauten. Dort blieben sie allerdings nicht lange, bereits ca. 2 Stunden später, als ich biwakierte schossen die beiden mit einem Affenzahn an mir vorbei, wahrscheinlich wollten die beiden nur mal ausprobieren wie es so ist im Schnee zu liegen. Auf dem Dawson Trail, ging es nun zunächst die Berge hinauf, man überquert eine Straße, wo letztes Jahr bereits auf dem Parkplatz sehr viele Teilnehmer biwakierten und ich mich verleiten ließ ebenfalls kurz danach mein Biwak aufzuschlagen. Allerdings habe ich es dieses Jahr von mir aus fast ähnlich gemacht, vielleicht ein paar Kilometer weiter, allerdings wie es sich herausstellen sollte an einer recht ungünstigen Stelle. .  War ich zunächst noch glücklich, dass ich nicht wie letztes Jahr in fast 50 cm tiefen Schnee schlafen musste, sondern lediglich in angenehmen 20 cm begann die Nacht zunächst recht angenehm, allerdings war der gute Schlafsack von Lestra diesmal nicht für diese hohen ( zu warmen ) Temperaturen geeignet, weshalb ich ihn  halb geöffnet ließ um nicht allzu sehr zu schwitzen. Ebenfalls zeigte es sich als sehr vorteilhaft, zuerst eine dünne Alumatte, dann die eigentliche Isomatte und dann erst den Schlafsack daraufzulegen, so bleibt die Isomatte für die darauffolgenden Nächte trockener und man hat eine noch wesentlich bessere Isolierung zum Boden. Diese einfache Aluisomatte hatte im Laufe des Rennens für mich immer die Funktion mich mit meinen Füßen immer bei Pausen daraufzustellen, bzw. diese auch als Sitzkissen zu benutzen. Dies war zwar dieses Jahr nicht so extrem wichtig aufgrund der recht hohen Temperaturen , aber auch nicht unangenehm. Nach einigen Stunden kam dann ein recht kräftiger Wind auf, welcher dann die untere Isomatte ständig gegen den Schlafsack schlug und wie es sich dann herausstellte lag mein Biwak, was man zuvor Nachts nicht erkennen konnte an der Kante eine Tales, so dass der Wind dort besonders kräftig war. Gegen 8 Uhr beschloss ich dann so langsam mal weiterzugehen. Als ich mich anzog liefen Andrew und Shane aus England an mir vorbei, welche ich allerdings einige Zeit später wieder überholte. Erinnerungen an das letzte Jahr kamen hervor, einige vertraute Punkte erkannte man wieder und so genoss ich den Lauf und den herrlichen Tag. Diesmal konnte ich auch die Aussicht, die weite Fernsicht in die umliegenden Täler und das herrliche Wetter genießen.  Nach meiner Mittagspause ging es hinein in eins der ersten Elch-Jagdgebiete, vorbei an dem Little River Roadhouse, besser gesagt an den Relikten vergangener Zeit , weiter Richtung Norden zu dem gemütlichen Checkpoint Dog Grave Lake. Aber vor die Pause sollte man doch nochmals sein Vergnügen haben, die letzten 20 km unmittelbar vor Dog Grave haben es in sich und es sind etliche Höhenmeter zu bewältigen, was mit Pulka an sich schon beschwerlich ist, aber im weichen Schnee und mit dem zusätzlichen Hundefutter auf der Pulka noch schwerer. So erreichte ich kurz vor der Dämmerung den Checkpoint, wo es diesmal wirklich richtig heißes Wasser gab. Die Gastgeber Jessica und Mike bewirteten mich hervorragend, ich wechselte wieder meine Strümpfe und Schuhe und trocknete einen Teil meiner Ausrüstung. Meine beiden Hunde waren recht müde und wollten nich recht fressen, so dass ich ihnen auch erst mal eine Pause gönnte, das Fleisch auftaute, bevor ich Ihnen gab. Kurze Zeit später kam dann Peter, unser Australier, per Schneemobil an, er ließ sich knapp 20 km vor Dog Grave abholen, weil er Angst hatte, dass  seine Füße Schaden nehmen konnten, diese waren recht stark ausgekühlt. Einige Zeit später kamen dann Andrew und Shane, etwas spät, weil sie sich unterwegs nochmals Wasser gemacht hatten, weil es Ihnen unterwegs ausgegangen war. Beide hatte zusätzlich zu dem Wasserproblem auch noch recht viele Blasen an beiden Füßen, welche von Jessica fachkundig getapt wurden, allerdings ließen sich die Beiden am nächsten Morgen, nachdem sie es zunächst nochmals versucht hatten weiterzulaufen ebenfalls per Schneemobil abholen. Ich lief nach dieser erholsamen Pause zunächst einfach wie geplant zu der ca. 5 km entfernt liegenden Kabin , einem offenstehenden Jagdhaus um dort zu biwakieren, wie es sich herausstellte lagen dort bereits  Piere und Eric, welche gegen 3 Uhr weiterliefen und irgendwo zwischen den Büschen lag noch Iynatiyo, was er mir später erzählte. Zunächst lief es nach diesen wirklich vielen Pausen recht gut, meine Hunde hatten sich wieder recht gut erholt und der Tag begann entspannt, allerdings machte uns der weiche Schnee und die schwere Pulka zu schaffen, so dass ich mir vornahm in Braeburn einen Teil der Ausrüstung in den Drop-Bags zu lassen. Zwischenzeitlich war es wechselweise mal recht warm und zwischendurch gab es immer wieder Cold-Spots, Kältelöcher, gefühlt würde ich sagen-5° auf den Höhen und -15° in den Senken.  Dort begann, ohne dass ich es mir bewusst war bzw. es bemerkte, das Problem, welches zum Abbruch führte. Ich selbst zog den Buff als Gesichtschutz, für einen richtigen Gesichtsschutz war es wirklich zu warm, ständig ins Gesicht und wieder herab. Als ich gegen Mittag pausierte zeigten meine beiden Fellnasen starke Ermüdungserscheinungen und fraßen nicht besonders gut, aber nach dem Päuschen ging es zumindest erst einmal erholt weiter. Zwischenzeitlich führen Glen und Spencer mit ihren Schneemobilen an mir vorbei und brachten die beiden Engländer nach Braeburn. Glen erkundigte sich jedes Mal, wenn er an mir vorbei fuhr intensiv nach den Hunden und wir verabredeten uns gegen Nachmittag, dass er nochmals nach mir schaut, da ich nun inzwischen der letzte des Rennens war. Gegen 14 Uhr sah ich dann zunächst, dass Edge leicht gerötete Pfoten hatte, so dass ich beschloss, dem beiden Fellnasen Booties anzuziehen, allerdings, nachdem Edge ihre an hatte, sah ich, dass sich der Schnee um Basics linke Vorderpfote rot eingefärbt hatte, Ihre Ballen waren durch den immer wieder frierenden Schnee aufgeplatzt. Nachdem auch Basic die Booties an hatte, lief es zunächst erst einmal wieder recht gut, bis nach ca. 5 km Basic anfing zu humpeln. Nun war nicht wirklich ein sinnvolles weiterkommen möglich, so dass ich versuchte Basic auf die Pulka zu binden und hinter mir herzuziehen. Zunächst klappte es eine Zeitlang, bis der Trail wieder holprig wurde und Basic von der Pulka sprang, dann versuchten wir es immer wieder 500m weise, vorwärtszukommen, ein weiteres Mal wieder auf der Pulka, aber es war nur noch ein Stop and Go, so dass ich innerlich ein bisschen fluchte. So hatte ich mir meinen Geburtstag nun wirklich nicht vorgestellt. Eigentlich wollte ich so gegen Mittag bereits in der Braebur-Lodge sitzen und den legendären Braeburn-Bürger mit einem Yukon Gold verzehren. So überlegte ich mir dann, da ich ja wusste, dass Glen nochmals vorbeikommen würde, dass wenn ich schon im wilden Westen, im Gebiet des Goldrausches bin, dass ich dann doch zumindest mal am Lagerfeuer biwakiere und fing an Holz zu sammeln. Basic und Edge waren inzwischen so weit erschöpft, dass sie gelassen und müde neben der Pulka liegen blieben und ich in Ruhe den einen oder anderen Baum fällen konnte, welche aber viel zu schnell verbrannten. Sollte also ebenfalls mal jemand auf die Idee kommen sich ein Feuerchen zu machen, so sollte man in Kanada immer Nadelgehölz und nie Laubgehölz nehmen, da diese Pappelähnliche Holz fast keinen Brennwert hat. Gegen 16 Uhr kam dann Thomas, ein anderer Schneemobil-Guide vorbei, wir hängten meine Pulka an, ich setzte mich mit meinen beiden Fellnasen in den Anhänger seines Schneemobiles und wir fuhren die verbleibenden 22 km nach Braeburn, wo wir gegen 18 Uhr ankamen